Die Profilseite des Saarländischen Verkehrsverbundes (saarVV):
Botschaften, Hintergründe, Fakten, Statements & mehr zum saarVV und ÖPNV im Saarland

“Busse & Bahnen bewegen die Menschen. Sie sind unverzichtbar für eine funktionierende Gesellschaft.”
Elke Schmidt
Geschäftsführerin der SNS Saarländische Nahverkehrs-Service GmbH
(Die SNS GmbH nimmt die vielfältigen Aufgaben des saarVV wahr und koordiniert sie.)
Dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kommt eine bedeutende Rolle bei der Lösung entscheidender gesellschaftlicher Herausforderungen zu.
Busse & Bahnen bieten Mobilität für alle sozialen Gruppen und sichern so grundlegende Strukturen des alltäglichen Zusammenlebens, sei es im Beruf, in der Schule oder in der Freizeit. Sie sind umweltfreundlich, energieeffizient, ressourcenschonend, zukunftsorientiert, entlasten nachhaltig den Straßenverkehr und erbringen so einen großen Nutzen für das Gemeinwohl.
Diese wichtige Rolle nimmt der ÖPNV natürlich auch im Saarland ein, im Besonderen seitdem im Jahre 2005 mit der Gründung des Saarländischen Verkehrsverbundes (saarVV) ein saarlandweit einheitliches Tarifsystem für die Nutzung von Bussen & Bahnen installiert wurde. Dadurch haben sich die Strukturen des ÖPNV in der Region deutlich verbessert.
Zielgruppenorientierte Ticketangebote, attraktive Serviceleistungen, zeitgemäße Digitalisierungsangebote und Kommunikationsmaßnahmen bringen seitdem entscheidende Erleichterungen für die Fahrgäste. Je attraktiver und leistungsfähiger der ÖPNV im Saarland ist, umso mehr Menschen sind für einen grundlegenden Bewusstseinswandel in Bezug auf die eigene Mobilität zu begeistern.
Komfortsteigerung, Serviceorientierung, Fahrgastinformation, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Kundendialog sind hier die entscheidenden Qualitätskriterien, um die Menschen als Fahrgäste zu binden und neu zu gewinnen. Das bietet der saarVV.
Trotz des demografischen Wandels mit abnehmender Bevölkerungszahl, der COVID-19-Pandemie und der Energiekrise in Folge des Ukraine-Kriegs wählen jährlich viele Millionen Fahrgäste im Saarland Busse & Bahnen als bevorzugtes Beförderungsmittel. Das erspart unserer Gesellschaft Millionen von Autofahrten und unterstützt den Wirtschaftsstandort Saarland.
Der saarVV hatte und hat große Herausforderungen zu bewältigen. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Lösungen für anstehende Problemstellungen zu finden und diese umzusetzen. So bietet der saarVV den Menschen in der Region eine wichtige und attraktive Alternative zum Individualverkehr – zum Wohle der Fahrgäste, der Gesellschaft und der Wirtschaft.
Ohne die Förderung durch die Landesregierung und Aufgabenträger und ohne das Engagement der beteiligten Verkehrsunternehmen wäre die Etablierung und Entwicklung des saarVV nicht möglich gewesen.
Fahrgäste im Saarland nutzten 2021 Busse & Bahnen zur Beförderung
Entwicklung der Fahrgastzahlen
- 2020 (in Mio.)
- 2021 (in Mio.)
- 2020 (in Mio.)
- 2021 (in Mio.)
Bevölkerung nach Altersgruppen im Saarland (2021)

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Jahre ist das Durchschnittsalter im Saarland 2021 – die älteste Bevölkerung in Westdeutschland
„VIELE HERAUSFORDERUNGEN VERDEUTLICHEN DIE WICHTIGKEIT EINES FUNKTIONIERENDEN, ZUKUNFTSORIENTIERTEN ÖPNV FÜR DIE GESELLSCHAFT.“
Interview mit SNS-Geschäftsführerin Elke Schmidt zu Status und Zukunft des saarVV
Elke Schmidt: Der ÖPNV und damit der saarVV spielt eine entscheidende Rolle bei der Lösung anstehender verkehrlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Die Verkehrsunternehmen im saarVV befördern Millionen von Fahrgästen mit Bus und Bahn und ersparen damit viele Autofahrten. Das ermöglicht eine bessere Qualität und Nutzbarkeit des öffentlichen Raums für die Menschen und ist ein entscheidender Faktor der Mobilitätswende. Busse und Bahnen tragen in der Gesellschaft zur Mobilitätsversorgung, zur Verbesserung der Verkehrsströme und der allgemeinen Lebensqualität bei. Jedes Jahr sparen Busse und Bahnen in Deutschland 15 Millionen Tonnen Kohlendioxid ein. Der ÖPNV und jeder einzelne Fahrgast leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele. Darüber hinaus hat der öffentliche Verkehr einen wirtschaftlichen Nutzen, in Form von Wertschöpfungs-, Beschäftigungs- und Einkommensfaktoren. Durch die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und die sich verschärfende Klimakrise ändert sich nichts an den Werten und Visionen des saarVV. Im Gegenteil: Diese Herausforderungen verdeutlichen die Wichtigkeit eines funktionierenden, zukunftsorientierten ÖPNV für die Gesellschaft. Obwohl die Corona-Pandemie zu teilweise dramatischen Nachfrageeinbrüchen im öffentlichen Verkehr geführt hat, muss die Mobilitätswende weiter gedacht werden. Trotz ihrer vielfältigen negativen Folgen hat sie auch Innovationen hervorgebracht – etwa bei der Digitalisierung und der Bereitschaft bei den Fahrgästen, digitale Angebote anzunehmen. Wir mussten mit großer Bestürzung den Angriff Russlands auf die Ukraine mitverfolgen. Dieser Angriff beeinträchtigt unsere Friedensordnung und mit ihr gesellschaftliche Werte, wie Freiheit, Vielfalt und Demokratie. Um kurzfristig den Geflüchteten aus der Ukraine zu helfen, ermöglichten wir es ihnen, den ÖPNV kostenlos zu nutzen. Als eine Folge des Kriegs haben sich die Energie- und Benzinpreise deutlich erhöht. Zur Unterstützung der deutschen Bevölkerung initiierte die Bundesregierung mehrere Hilfsprogramme. Dazu gehört auch das 9 Euro-Ticket im ÖPNV im Sommer 2022. Wir unterstützen die Idee, die ÖPNV-Pendler bei ihren Mobilitätskosten temporär zu entlasten. Es ist ein klares Signal für den öffentlichen Nahverkehr als leistungsfähige und kostengünstige Alternative zum Pkw. Und es ist ein Baustein für die Verkehrswende. Wir möchten und wir müssen im ÖPNV Neukunden gewinnen und unsere Bestandskunden halten. Aber zur Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Nachverkehrs muss daneben das Angebot ausgebaut werden. Hier müssen die Aufgabenträger, das Land und der Bund weiter investieren. Um die Klimaziele zu erreichen, sind und bleiben Anstrengungen auf allen Ebenen notwendig. Der ÖPNV bleibt bei der Mobilitätswende ein entscheidender Akteur, denn er ist ein wesentlicher Teil der Lösung für klimafreundlichen Verkehr.
Elke Schmidt: Bus- und Bahnfahren im Saarland ist seit dem 1. Juli 2021 deutlich günstiger und einfacher. Die größte Tarifreform seit Gründung des saarVV hat den ÖPNV im Saarland für potentielle Fahrgäste attraktiver gemacht. Das beweisen erste Beförderungs- und Verkaufszahlen, wenn sie auch durch die Folgen von Covid-19 und die zwischenzeitliche Etablierung des 9 Euro-Tickets nur zum Teil aussagekräftig sind. Sicher ist aber, dass sowohl Stammkunden, Gelegenheitskunden als auch Neukunden von der Tarifreform profitieren. Weitere Tarifangebote – wie das Deutschlandticket für 49 Euro – müssen von Seiten der Politik sehr genau finanziell bewertet werden. Diese Gelder müssten zusätzlich aus Steuermitteln kompensiert werden. Dementsprechend wäre die finanzielle Belastung für öffentliche Kassen bei einem kostenlosen ÖPNV noch massiver. Denn die Einnahmen durch Fahrscheinverkäufe müssten dann komplett über den Steuerzahler eingebracht werden. Deutschlandweit handelt es sich dabei um rund 13 Milliarden Euro an Ticketeinnahmen. Hinzu kämen weitere Probleme wie überlastete Verkehrsnetze, die wiederum hohe Investitionen in Sanierung und Ausbau des ÖPNV mit sich bringen würden. Schon auf Basis der aktuellen „Krisensituationen“ ist die ÖPNV-Branche gezwungen, auf eine Sicherung der Finanzierungszusagen hinzuweisen. Neben dem vollständigen Ausgleich für die Einnahmeverluste durch das 9 Euro-Ticket sind vor allem die Erhöhung der Regionalisierungsmittel und ein Ausgleich für die drastisch gestiegenen Energiekosten notwendig, um die Wirtschaftlichkeit der Verkehrsunternehmen nicht nachhaltig zu gefährden.
Elke Schmidt: Die Digitalisierung des ÖPNV bietet neue Chancen, auch für den saarVV. Wir stellen unseren Fahrgästen digitale Angebote für die Servicebereiche „Suchen, Buchen, Bezahlen, Fahren“ bereit. Dazu gehört die Unterstützung bei der Navigation von Fahrten und bei der Auswahl des richtigen Tarifs. Schon seit Jahren werden unsere Fahrgäste an elektronischen Anzeigetafeln, an Haltestellen und über digitale Angebote für Smartphones, Tablets und Computer über Verspätungen und Störungen in Echtzeit informiert. Uns ist bewusst, dass gerade Apps und Geräte wie Smartphones die digitale Navigation mit Bus und Bahn erleichtern und Anreize zur Nutzung des ÖPNV setzen. Entscheidend ist auch der Ausbau des elektronischen und mobilen Ticketings. Denn das Papierticket wird zunehmend durch elektronische Alternativen ersetzt, um eine flexiblere Bezahlung und Nutzung des ÖPNV zu ermöglichen. Seit einigen Jahren kommt das elektronische Fahrgeldmanagement auch im saarVV zur Anwendung. Tarifmodelle werden bereits in Systemen wie dem eTicket und dem HandyTicket eingesetzt. Das will das Projekt „Motics“ ermöglichen, dass über bereits bestehende Apps, wie dem Saarfahrplan oder dem DB Navigator, bezahlte Tickets künftig als dynamischer QR-Code ausgegeben werden, wodurch sich die Sicherheit bei Kauf und Kontrolle erhöht. Das Angebot an eTickets kann so auf unsere Zeitkarten ausgeweitet werden. Zudem sollen die Fahrgäste im saarVV schon bald in Bussen und Bahnen auch bargeldlos bezahlen können. Ein landesweites Check-in/Be-out-System soll mittelfristig den Fahrgästen den Zugang zu Bus und Bahn erleichtern. Hierbei wird per Smartphone der Ein- und Ausstieg erkannt, der Fahrpreis automatisiert berechnet und im Nachgang per Lastschriftverfahren vom angegebenen Konto abgebucht. Kunden des saarVV benötigen dann keine Kenntnisse mehr über Tarife oder Tickets, sondern können Bus und Bahn spontan nutzen.
Elke Schmidt: Bevölkerungsrückgang und demografischer Wandel sind seit vielen Jahren die Hauptfaktoren für sinkende Fahrgastzahlen im saarländischen ÖPNV. Dies darf allerdings nicht dazu führen, dass Verkehre reduziert werden. Vielmehr müssen Alternativen gefunden werden, die den ÖPNV, insbesondere in den ländlicheren Regionen attraktiv machen. Durch die Aufnahme von Linienbedarfsverkehren als neue Verkehrsform ins Personenbeförderungsgesetz (PBefG) wurde ein Rechtsrahmen für die Integration flexibler Bedienformen in die Strukturen des ÖPNV geschaffen. So sollen im Saarland sogenannte On-Demand-Verkehre zeitlich und räumlich zur Ergänzung und Verdichtung des bestehenden ÖPNV-Angebotes beitragen. Fakt ist, dass der ÖPNV die Mobilität der Menschen auch in ländlichen Regionen sichern muss.
Profil
Der Verbund: Optimiertes Nahverkehrsangebot für eine mobile und umweltorientierte Gesellschaft
Mit dem saarVV wurde am 1. August 2005 ein gemeinsamer Tarif für alle öffentlichen Nahverkehrsmittel im gesamten Saarland eingeführt. Seitdem können die Fahrgäste des ÖPNV mit einem einzigen Fahrschein jedes Nahverkehrsmittel der Region auf ihrer Fahrstrecke nutzen – ganz nach dem Motto: „Ein Ticket für Bus & Bahn“.
Das war zuvor nicht der Fall. Der Aufbau im Nahverkehrsraum war kleinräumlich zersplittert. Für die Kunden ergaben sich erhebliche Nachteile: durch unterschiedliche Tarife und Beförderungsbedingungen sowie unzureichend abgestimmte Übergänge auf der Straße und der Schiene.
Um den Fahrgästen eine attraktive Alternative zum Individualverkehr bieten zu können und die Qualität des ÖPNV im Saarland zu verbessern, ist ein durchgängiger, leicht verständlicher Tarif zwingend notwendig. Wer heute im Saarland mit Bus & Bahn unterwegs ist, erlebt mit dem saarVV ein einheitliches und serviceorientiertes Nahverkehrsangebot. Dadurch entspricht der saarVV dem gestiegenen Mobilitätsbedürfnis der heutigen Gesellschaft.
Die gewählte Form eines Unternehmensverbunds bedeutet eine klare Trennung zwischen den beteiligten Verkehrsunternehmen und den Aufgabenträgern. Zurzeit gehören 15 Verkehrsunternehmen zum saarVV.
Die vielfältigen Aufgaben des saarVV nimmt die Saarländische Nahverkehrs-Service GmbH (SNS GmbH) wahr. Bedingt durch den Wettbewerb sind seit Verbundgründung immer wieder neue Verkehrsunternehmen hinzugekommen oder weggefallen, was zu einer Veränderung der Beteiligungsverhältnisse der SNS GmbH geführt hat und weiter führen wird.
Philosophie
Die Verbesserung der Mobilität unserer Fahrgäste steht im Mittelpunkt
Grundlage der Tarifgestaltung bei Gründung des saarVV war der gemeinsame Wabenplan der Verkehrsunternehmen. Die bis dahin geltenden Fahrpreise der einzelnen Verkehrsunternehmen wurden durch den saarVV-Tarif ersetzt. Die Fahrgäste können seitdem mit nur einem Fahrschein jedes Nahverkehrsmittel der Region auf der von ihnen gewählten Fahrstrecke nutzen. Der neue Verbundtarif brachte so für mehr als die Hälfte der Fahrgäste eine Verbilligung – dank der Einführung marktgerechter Ticketangebote.
• den Tarifverbund durch einen einheitlichen Marktauftritt konsolidieren,
• die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Verkehrsunternehmen ausbauen,
• das Bewusstsein für den ÖPNV in der Bevölkerung durch das gemeinschaftliche Auftreten aller Beteiligten im saarVV stärken.
Der ÖPNV im Saarland sieht sich dabei negativen Einflussfaktoren ausgesetzt – insbesondere den Folgen des demografischen Wandels mit abnehmenden Bevölkerungszahlen, den steigenden Energie- und Personalkosten sowie den Folgen der Covid-19-Pandemie.
Der saarVV bietet Lösungen bei gesellschaftlichen und politischen Problemstellungen. Dazu gehören der Umweltschutz, die Ressourcenverknappung, der strukturelle Wandel in der Gesellschaft oder die Steigerung des Verkehrsaufkommens.
Die Steigerung von Qualität, Service, Effizienz und damit Attraktivität des ÖPNV im Saarland ist und bleibt vorrangiges Ziel des saarVV, indem:
- die vorhandenen Fahrgäste nachhaltig an den ÖPNV gebunden werden,
- potentielle Neukunden von den bestehenden Vorteilen des ÖPNV überzeugt werden,
- den Fahrgästen in der Region eine echte Alternative zum Individualverkehr geboten wird.
Mobilität
In unserer Gesellschaft hat sich Mobilität zu einem wichtigen Grundbedürfnis entwickelt
Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung für grundlegende soziale Strukturen und bestimmt entscheidend das Leben und Arbeiten in der Region. Der ÖPNV nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Es ist die Aufgabe eines leistungsfähigen ÖPNV, für das veränderte und erhöhte Mobilitätsbedürfnis der Menschen flexible Lösungen zu schaffen.
Mobilität ist ein wichtiger Standortfaktor für Länder und Regionen. Der ÖPNV in Deutschland besitzt einen vergleichsweise hohen Standard. Das gilt für die Städte ebenso wie für die ländlichen Räume. Um einen bedeutenden Platz als Wirtschaftsstandort einzunehmen und zu halten, ist ein hochwertiger ÖPNV eine maßgebliche Voraussetzung. Das sieht auch die saarländische Regierung so, die mit Mobilitätskonzepten den ÖPNV in der Region stärkt.
Megatrends verändern das Mobilitätsverhalten der Menschen. Der Ausbau des ÖPNV im Saarland ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer wirtschaftlich wie ökologisch nachhaltigen Verkehrspolitik. Der ÖPNV kann das Mobilitätsbedürfnis in der Gesellschaft so gestalten, dass negative Folgen für Mensch und Umwelt minimiert werden, die wirtschaftliche Entwicklung gesichert und eine soziale Teilhabe für alle gewährleistet wird. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen beeinflussen das Mobilitätsverhalten der Menschen. Zwei dieser sogenannten Megatrends spielen dabei eine maßgebliche Rolle: der demografische Wandel in der Gesellschaft und die steigenden Energiepreise.
Grundsätzlich werden die Menschen in unserer Gesellschaft älter und wollen gleichwohl mobil bleiben. Aufgrund niedriger Geburtenraten nimmt die Zahl der Einwohner im Saarland zudem kontinuierlich ab. Dementsprechend ändern sich die Nutzerstrukturen im ÖPNV der Region und die Fahrgastzahlen stagnieren beziehungsweise reduzieren sich.
Die Zahl der Schüler wird sich kontinuierlich verringern. Sie bleiben allerdings, genau wie die Senioren und die Erwerbstätigen, eine zentrale Kundengruppe. Lediglich die Gewichtung wird sich verschieben.
In den Ballungsräumen sind immer mehr Menschen auf ein leistungsstarkes Verkehrsangebot angewiesen. Der Wunsch nach kurzen Wegen und alternativen Mobilitätsmitteln steigt. Der Individualverkehr wird zunehmend mit Bus & Bahn kombiniert. In ländlichen Regionen sinken dagegen die Bevölkerungszahlen und damit auch die Nachfrage nach Verkehrsleistungen.
Um im Saarland weiterhin einen attraktiven und finanzierbaren ÖPNV gewährleisten zu können, muss auf diese demografischen Veränderungen reagiert werden. Hierzu bedarf es der engen Zusammenarbeit zwischen den Aufgabenträgern und dem saarVV.
Die hohen Energiekosten stellen ein weiteres Problem dar. Gerade der Individualverkehr wird durch steigende Benzinpreise zunehmend teurer. Die Fahrzeuge des ÖPNV sind davon betroffen. Fakt ist: Je mehr Menschen den ÖPNV nutzen, desto kostengünstiger wird er – gerade im Vergleich zum Pkw. Dabei ist es wichtig herauszuheben, dass Bus & Bahn nicht in einer Konkurrenzsituation zu den Pkw stehen, sondern die Verkehrsmittel sich ergänzen können.
Die Mobilität in unserer Gesellschaft wandelt sich rasant und wird von demografischen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen beeinflusst. So legen die Menschen Wege zunehmend in einem Mix aus Bahn, Bus, Straßenbahn, Fahrrad, E-Scooter, zu Fuß oder Leihfahrzeug zurück. Das eigene Auto verliert – insbesondere in den Städten – dabei immer mehr an Bedeutung.
Diese neue Form der Mobilität, die sogenannte Multimodalität – mit einem starken ÖPNV als Rückgrat – ist sowohl für den urbanen als auch für den ländlichen Raum ein wichtiges Zukunftsmodell. Sie fördert die individuelle Mobilität und die Lebensqualität vor allem in Städten: durch weniger Lärm, mehr Sicherheit, Sauberkeit und Umweltfreundlichkeit.
Ziel des saarVV ist es, zu einem attraktiven Komplettangebot in der Kombination der Verkehrsmittel und so zur Verkehrsverlagerung beizutragen. Die Umstellung des Individualverkehrs auf Elektroantriebe und die zunehmende Vernetzung solcher E-Mobile mit dem ÖPNV bietet eine Chance für eine zukunftsorientierte Mobilität.
Ein Beispiel: Die mit Abstand meisten Wege werden für die Versorgung zurückgelegt, während berufliche und dienstliche Fahrten etwa ein Fünftel der Wege im ÖPNV ausmachen. Hier kann der saarVV aktiv und lösungsorientiert ansetzen.
Durch die Einführung des E-Tickets ist eine Integration für den Zugang und die Bezahlung der Systeme ÖPNV mit anderen Mobilitätsangeboten geschaffen worden.
Der saarVV sieht es als seine Aufgabe an, auf diese Gegebenheiten im ÖPNV zu reagieren. Der Verbund, die Aufgabenträger und die Verkehrsunternehmen stehen vor der Herausforderung, intelligente Mobilitätskonzepte zu entwickeln, die den lokalen und regionalen Rahmenbedingungen, politischen Forderungen und wirtschaftlichen Ansprüchen Rechnung tragen. Das Ziel des Verbundes ist es, dem Mobilitätsverhalten der modernen Gesellschaft mit einem angepassten Nahverkehrsangebot gerecht zu werden, das sich schrittweise den Entwicklungen angepasst. Denn die Realisierung von Zukunftsszenarien – wie autonom fahrende Busse oder Bahnen – wird noch einige Jahre dauern.
Einwohnerzahl im Saarland bis 2060
Bevölkerungsentwicklung im Saarland bis 2060

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Nachhaltigkeit
Der ÖPNV ist gelebter Klimaschutz
Eine große Chance für die Zukunft unserer globalisierten Welt liegt in der ganzheitlichen Betrachtung von Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung. Dabei spielt nachhaltige Mobilität und insbesondere der umweltschonende ÖPNV eine entscheidende Rolle. Der ÖPNV leistet einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Er verursacht in Deutschland im Vergleich zum Pkw durchschnittlich weniger als die Hälfte der CO2-Emissionen. Die Nutzung von Bussen & Bahnen anstelle von Fahrzeugen des Individualverkehrs spart bundesweit ca. 10 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Wer also mit Bus & Bahn fährt, reduziert umweltschädliche Emissionen und agiert aktiv ökologisch.
Die Fahrzeuge, die im saarVV eingesetzt werden, entsprechen sehr hohen Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz. Die Busse besitzen eine ausgereifte und umweltfreundliche Fahrzeugtechnik mit schadstoff- und geräuscharmen Motoren, speziellen Katalysatoren und Filtern. Auch die Saarbahn steht für umweltfreundlichen Betrieb und effizienten Einsatz von knappen Ressourcen. Die Deutsche Bahn setzt zum Betrieb ihrer Züge im Saarland Ökostrom ein. Dadurch können jährlich über 10.000 Tonnen klimaschädlicher Treibhausgase vermieden werden. Zudem werden immer mehr Strecken elektrifiziert. Generell achten die Verkehrsunternehmen im saarVV darauf, ältere Fahrzeuge durch moderne und damit energiesparende zu ersetzen, die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen sowie die Busfahrer und Zugführer in einer energieeffizienten Fahrweise zu schulen. Im Rahmen der Zielsetzung, den CO2-Ausstoß im Saarland zu reduzieren, trägt der saarVV als Verbund umweltschonender Verkehrsträger wesentlich dazu bei, die CO2-Konzentration zu verringern. Ökologische Maßnahmen wie das bewusste Wasserrecycling bei der Fahrzeugwäsche sind zusätzlicher Beweis für den gelebten Klimaschutz im saarVV.
Bei der Umweltorientierung und der sparsamen Nutzung der Energie, haben Busse & Bahnen die Nase gegenüber dem Individualverkehr eindeutig vorne. Das liegt daran, dass die gemeinschaftliche Beförderung vieler Menschen weniger Energie benötigt als individuelle Fahrten oder Einzeltransporte. Hohe Spritpreise, steigendes Verkehrsaufkommen und zunehmende Umweltbelastung sprechen gegen die ständige Nutzung des Pkw und für die Vorteile des ÖPNV: Kostenersparnis in Verbindung mit mehr Umweltschonung. Der saarVV sieht es als seine Aufgabe an, den Teilnehmern des motorisierten Individualverkehrs zu verdeutlichen, dass sie im Sinne der Sparsamkeit und aus ökologischen Gründen verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen sollten. Denn wer nachrechnet, stellt schnell fest: Mit Bus & Bahn fahren die Menschen kostensparender und umweltschonender. Vor allem für Pendler und Vielfahrer lohnt es sich, die Einsparpotenziale zu prüfen.
Wir alle tragen beim Thema Umweltschutz und Energieverbrauch die Verantwortung für kommende Generationen. Es ist unsere Aufgabe, eine Vorbildrolle einzunehmen: beim eigenen Umgang mit der Umwelt genauso wie bei der Erziehung und Aufklärung. Denn die Kinder von heute sind die Klimaschützer von morgen. Indem sie spielerisch die Vorteile öffentlicher Verkehrsmittel für Stadt und Umwelt kennenlernen, sollen sie rechtzeitig für das Thema Klimaschutz sensibilisiert und zu überzeugten Nutzern des ÖPNV werden. Der saarVV und die Verkehrsunternehmen kooperieren mit dem Bildungsministerium und mit Schulen, indem Maßnahmen zur richtigen Nutzung des ÖPNV angeboten werden. Neben dem Sicherheitsaspekt spielt hier die Fokussierung auf Ökologie und Ressourcenschonung eine wichtige Rolle.
Über die ständige Anpassung des Angebots an eine sich ändernde Nachfrage sorgen die Verkehrsunternehmen im saarVV und die Aufgabenträger dafür, dass die Energieressourcen im Verkehr sparsam und wirtschaftlich eingesetzt werden. Die Verkehrsunternehmen im saarVV optimieren die Linienführungen, verändern Fahrzeuggrößen oder etablieren angepasste Tarifsysteme zur Steigerung der Auslastung in Schwachverkehrszeiten. Auch wenn die Pünktlichkeit im ÖPNV ein wichtiger Faktor ist, lassen sich durch eine entsprechende Fahrweise einige Prozent an Energie einsparen. Längst gehört die energieoptimierte Fahrweise, unterstützt durch Verbrauchsanzeigen und technische Hilfsmittel, zur Aus- und Fortbildung des Fahrpersonals.Zudem nutzen Busse & Bahnen die eingesetzten finanziellen und materiellen Ressourcen durch ihre hohen Fahrleistungen nachhaltig. Die Lebensdauer eines Schienenfahrzeugs wird üblicherweise mit ca. 30 Jahren, die eines Busses mit ca. 15 Jahren angesetzt. Die tatsächliche Nutzungsdauer liegt oft noch darüber.
Dem saarVV ist es wichtig, die Vorteile des ÖPNV für die Umwelt öffentlichkeitswirksam herauszustellen. Der Verbund will mit Kommunikationsaktionen die ökologische Verantwortung und Akzeptanz in der Bevölkerung steigern. Mit den ökologischen Wettbewerbsvorteilen des ÖPNV sollen Menschen zunehmend weg von der Nutzung des Autos und hin zu den klimafreundlichen Mobilitätsalternativen Bus & Bahn gebracht werden.
Mio. Tonnen CO2-Einsparung im Jahr durch die Nutzung des ÖPNV im Vergleich zum PKW
Digitalisierung
Zeitgemäße Technologie für unsere Fahrgäste
Es sind die neuen IT-Applikationen, die den Zugang zu Informationen erleichtern und die flexible Nutzung der Mobilitätsangebote und deren Kombination ermöglichen. Immer mehr Menschen haben die Fahrplanauskunft mit ihrem Smartphone in der Hosentasche oder planen ihre Wege über elektronische Kanäle wie Apps – abhängig von Ziel, Wetter, Verkehrslage und Verfügbarkeit von Verkehrsmitteln. Sie recherchieren Fahrten und Strecken, buchen Tickets und bringen sich zeitnah über die Verkehrssituation auf den neuesten Stand. Informationen sollten daher idealerweise aktuell und individualisiert bereitgestellt werden sowie jederzeit und überall verfügbar sein. Die Grundlage dafür ist, dass Daten zu den Standorten von Fahrzeugen und Personen sowie zu Tarifen und Routenauskünften miteinander verknüpft werden.
Der saarVV hat sich den Herausforderungen der Digitalisierung gestellt und beschäftigt sich mit den Entwicklungen und Chancen, die sie für die Fahrgäste bietet.
Wichtig ist dabei die Etablierung digitaler Plattformen, um einen intelligenten und einfachen Zugang zu Service- und Mobilitätsleistungen zu eröffnen. Dabei sind der Kontakt zum Fahrgast und der verantwortungsvolle Umgang mit den Kundendaten entscheidend.
Pünktlichkeit, Taktung, Anschlusssicherung, Anzeige von Störungen und Verspätungen sind Qualitätsziele der Verkehrsunternehmen im saarVV. Dazu gehört es, den Fahrgästen Abfahrtszeiten in Echtzeit zu bieten und sie während der Fahrt über das aktuelle Verkehrsangebot zu informieren. Digitale, optische und akustische Fahrgastinformationssysteme sowie moderne, digitale Medien sind dafür die Grundlage.
Der Zweckverband Personennahverkehr Saarland (ZPS) betreibt eine landesweite Datendrehscheibe und Fahrplanauskunft für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr im Saarland. Ist-Informationen der Busse und Bahnen werden hier zur Fahrgastinformation aufbereitet und den Kunden via Web-Portal, stationären Fahrgastinformationsanlagen, mobiler Endgeräte etc. zur Verfügung gestellt. Außerdem werden die Verspätungsinformationen zur Anschlusssicherung genutzt. Zu diesen Zwecken kann auch eine Weitergabe der Ist-Daten an benachbarte Aufgabenträger erfolgen.
Die Echtzeitdaten sind im Saarfahrplan unter www.saarfahrplan.de integriert. Mit dieser Online-Fahrplanauskunft als Webseite erhalten die Fahrgäste mit wenigen Eingaben verlässliche Fahrplaninformationen für die regionalen Bus- und Bahnverbindungen im saarVV.
Der Saarfahrplan hat sich als benutzerfreundliche App für iPhone- oder Android-Handys bei den Fahrgästen etabliert. Die komfortable Fahrplanauskunft besitzt eine optimierte Benutzeroberfläche für die Verbindungsauskunft – mit der Angabe von Haltestellen, Adressen, besonderen Zielen oder des aktuellen Standorts. Zusätzlich zu den Verkehrsauskünften bietet die App aktuelle Verkehrsmeldungen. Damit ist der Fahrgast über Verspätungen, Baustellenumleitungen oder sonstige aktuelle Verkehrsmeldungen gut informiert.
Die Fahrgäste können mit der App die aktuell berechneten Abfahrtszeiten inklusive eventueller Verspätungen direkt auf ihrem Smartphone empfangen. Nach Eingabe von Start- und Zieladresse, Datum und Uhrzeit ermittelt das Auskunftssystem die Bus- und Bahnverbindungen für die nächstgelegenen Haltestellen. Die App ist gratis zum Download im iTunes Store und bei Google Play erhältlich.
Seit Ende 2021 ist auch ein Tarifberater auf der Webseite abrufbar. Er informiert die Fahrgäste unkompliziert und schnell über den jeweils passenden Tarif. Mit dem Tarifberater lassen sich für ausgewählte Strecken individuell passend die richtigen Tarife mit Preisen anzeigen.
Im saarVV werden mit verschiedenen Betriebsleitsystemen Anschlüsse zwischen Bus und Bahn aufeinander abgestimmt und Daten zwischen den Verkehrsunternehmen ausgetauscht. Die Verkehrsunternehmen im saarVV setzen bei diesem modernen Störungsmanagement auf digitale Technologien wie GPS-Empfänger. Die Daten werden in Echtzeit über verschiedene Anwendungen an die Fahrgäste übermittelt. Dazu zählen Computer, Tablets und Smartphones sowie stationäre Fahrgastinformationssysteme mit Abfahrtsanzeigen in Bahnhöfen und auf Bahnsteigen, Infotainment in Bussen und Bahnen mit Linienverlaufsanzeigen sowie Ansagen und Anzeigegeräte in Fahrzeugen.
An ausgewählten Halte- und Übergangsstellen im Saarland liefern digitale und barrierefreie Anzeigetafeln die Anzeige von Echtzeitinformationen. Diese elektronischen Anzeiger, die den Fahrgästen die nächsten Abfahrtszeiten der Verkehrsmittel auf einen Blick anzeigen, wurden bereits an mehreren saarländischen Haltestellen und Bahnhöfen bzw. ÖPNV-Knotenpunkten installiert. So sind u. a. in Saarbrücken, Saarlouis, Homburg und Neunkirchen dynamische Anzeigen mit Fahrgastinformationen in Gebrauch. Die Fahrgastinformationsanzeiger verfügen mit einer „Text-to-speech“-Funktion über eine behindertengerechte Ausstattung. Der angezeigte Text wird dabei durch den Fahrgast per Knopfdruck in eine akustische Sprachausgabe umgewandelt. Sehbehinderte können sich die Informationen zu den Busverbindungen so über einen Lautsprecher ansagen lassen.
Die Fahrkartenautomaten im saarVV vereinfachen mit Berührungsbildschirmen den Ticketkauf. Sie führen die Fahrgäste schittweise durch ein einfach strukturiertes Menü. Dazu gibt der Kunde sein Fahrziel an, wählt aus dem angezeigten Barfahrscheinsortiment ein entsprechendes Ticket und kann bar oder mit Kreditkarte bezahlen.
Ein Ziel dieses Prozesses der Digitalisierung in einer „Mobilität 4.0“ ist es, eine höhere Flexibilität für die Fahrgäste zu ermöglichen. Durch die Nutzerdaten kann eine bessere Steuerung der Kapazität eng an der Nachfrage gewährleistet werden, bspw. durch angepasste Tarifmodelle. Zusätzlich ist eine optimierte Auslastung von vorhandenen Verkehrsangeboten umsetzbar. Im ländlichen Raum mit dünner Besiedlung ermöglichen digitale Anwendungen den Einsatz von flexibleren Bedienformen. Durch die Digitalisierung bieten sich Chancen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. So könnte in Zukunft nicht ausschließlich die Erbringung der Verkehrsleistung die Dienstleistung des ÖPNV sein, sondern auch der Zugang zu Serviceleistungen und die Vernetzung mit anderen Branchen. Dabei können sich neue, gesetzliche Rahmenbedingungen ergeben, die nicht mehr den aktuellen Genehmigungserfordernissen nach dem Personenbeförderungsgesetz und den etablierten Verkehrsformen entsprechen.
Nutzeranfragen auf der Saarfahrplan-Website und -App (2. Halbjahr 2020)
Zugriffe per Android-App
Zugriffe per iPhone-App
Zugriffe per Webseite
eTicket
Modernes Ticketing für digitale Mobilität
Der saarVV hat das eTicket im Saarland etabliert. Auf dieser scheckkartengroßen, stabilen Plastikkarte mit integriertem Chip sind verschiedene Informationen gespeichert. Dazu gehören u. a. Fahrtberechtigungen, Gültigkeit, Fahrstrecke, Laufzeit und die Art des Tickets.
Das eTicket ist eine zeitgemäße Art der Fahrtberechtigung. Bei der Fahrscheinkontrolle im Bus wird es elektronisch ausgelesen, indem das Ticket auf den Kartenleser beim Fahrer gelegt wird. Auf dem Kundendisplay und mit einem Signalton wird die Gültigkeit der entsprechenden Karte angezeigt. Auf der Schiene werden die eTickets nach dem gleichen Prinzip mit elektronischen Handerfassungsgeräten der Kontrolleure überprüft.
Die eTickets werden bei Abonnement-Kunden eingesetzt. Die Änderungen, die sich durch die Tarifreform bei den Abonnements ergaben, wurden automatisch für die eTickets bereitgestellt.
Es ist geplant, dass nach den Abonnementtickets weitere Tickets digital mittels elektronischer Zahlungsberechtigungen erworben werden können – auf Basis sogenannter POB- und WEB-Berechtigungen.
POB bedeutet Postpaid-Berechtigung und ermöglicht die nachgelagerte Zahlung von Fahrkarten durch monatlichen Bankeinzug. Der Kunde registriert sich einmalig und erhält ein eTicket mit dieser Bezahlberechtigung. Mit dem eTicket können Fahrkarten im Barfahrscheinsortiment bequem beim Fahrer oder an ausgewählten Automaten Fahrkarten bargeldlos erworben werden. Rechnungsstellung und Abbuchung erfolgt am Ende des Monats vom Bankkonto des Kunden.
Die Werteinheitenberechtigung – kurz WEB – ermöglicht ebenfalls den bargeldlosen Erwerb von Fahrscheinen. Hierzu wird ein eTicket mit WEB-Berechtigung in den Kundenzentren der Verkehrsunternehmen anonym an die Kunden ausgegeben. Eine Registrierung ist nicht notwendig. Die Funktionalität ist ähnlich wie bei einer Prepaid- bzw. Geldkarte. Das WEB-eTicket wird vor der Nutzung in den Bussen oder den Vorverkaufsstellen mit einem Geldbetrag aufgeladen. Im Anschluss kann der Kunde mit diesem Guthaben bargeldlos Fahrscheine beim Fahrer oder an den Automaten der Saarbahn Fahrkarten erwerben.
Die Kontrolle erfolgt bei beiden Varianten analog der Abo-Karten durch Auflegen auf die Kontrollgeräte im Bus oder in den Zügen durch die Handlesegeräte des Kontrollpersonals. Ein solches Ticket bietet sich nicht nur für Gelegenheitsfahrer an. Es ist bspw. für Eltern ideal, die sichergehen wollen, dass sich ihre Kinder eine Fahrkarte kaufen, ohne ihnen dafür Bargeld mitgeben zu müssen. Bei Verlust kann das Ticket elektronisch gesperrt werden.
HandyTicket
Ticketerwerb für Fahrgäste im Saarland wird erleichtert
2019 hat der saarVV als neuen Vertriebskanal eingeführt – das HandyTicket. Seitdem ist der Kauf von ausgewählten Tickets für Busse, Bahnen und die Saarbahn im Saarland über die Saarfahrplan-App möglich. Fahrgäste der Verkehrsunternehmen im saarländischen ÖPNV können für Einzelfahrkarten und Tageskarten einen 2-D-Barcode als Fahrtberechtigung erwerben – individuell und bargeldlos buchbar. Dieser Barcode wird auf dem Display des Smartphones dargestellt und an den Bordrechnern im Bus sowie mit Handkontrollgeräten in der Saarbahn und den Nahverkehrszügen geprüft.
Der Erwerb des HandyTickets ist einfach. Die Fahrgäste laden sich dazu die Saarfahrplan-App auf ihr Smartphone herunter – Android bei Google Play, iOS im App Store – und registrieren sich dort. Jetzt können sie aus einem spezifischen Ticketsortiment wählen: von Einzelfahrkarten über Tageskarten, 1. Klasse-Tickets bis zu Anschlussfahrkarten für Zeitkarten. Die Bezahlung erfolgt bequem per SEPA-Lastschrift oder Kreditkarte über die App. Zudem besteht die Möglichkeit, auf der Saarfahrplan-Webseite unter dem Menüpunkt „Mein Online-Konto“ die Käufe einzusehen und persönliche Daten zu verwalten.
Die Realisierung des „Mobile Ticketings“ ist eine konsequente Fortführung der Digitalisierungsmaßnahmen im saarVV mit dem Ziel Papierfahrscheine zu ersetzen, um so die Abläufe für Kunden und Verkehrsunternehmen zu verbessern. Die Technologie des HandyTickets basiert auf dem deutschlandweiten Standard der Kernapplikation vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, kurz VDV.
Die Finanzierung erfolgt durch die Verkehrsunternehmen im saarVV und mit Unterstützung des saarländischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr.
Im Zuge der Vorbereitung der HandyTicket-Einführung wurden die Webseite und die App des Saarfahrplans verbessert. Der Saarfahrplan ermöglicht eine Fahrplanauskunft für alle öffentlichen Verkehrsmittel im saarVV mit Darstellung der Fahrten in Echtzeit. Neben den klassischen Funktionen – bspw. Verbindungsauskünfte für Haltestellen, Adressen oder aktuelle Standorte, Anzeigen von Ticketangeboten für die ausgewählte Fahrt oder Abfahrtstafeln für Haltestellen – wurden neue Funktionen implementiert. Eine Alarmfunktion sendet Push-Benachrichtigungen für Verbindungen mit Echtzeitinformationen und macht so z. B. auf Verspätungen aufmerksam. Die Eingabe und Speicherung von favorisierten Adressen in der Verbindungssuche wie z. B. die Arbeitsstelle oder Schule wird erleichtert. Weitere Verbindungsdetails wie Fußweg-Routen in der Karte unterstützen die Multimodalität der Fahrgäste. Gewählten Verbindungen lassen sich in einen Kalender eintragen und per SMS oder E-Mail an die Kunden versenden. Das neue Design und die verbesserte Menüführung erleichtern den Umgang mit der Webseite und der App – insbesondere für ungeübtere Nutzer.
Um das HandyTicket letztlich im Saarland zu realisieren, wurde die Saarfahrplan-App in Zusammenarbeit mit den Partnern Zweckverband Personennahverkehr Saarland – kurz ZPS –, eos.uptrade GmbH (zuständig für den Ticketshop) und HaCon Ingenieurgesellschaft mbH (zuständig für die Fahrplanauskunft) um einen Ticketshop erweitert.
Verkaufte Handytickets 2020
Online Abo-Shop
Einfach und schnell über das Internet zum Ticket
Der saarVV bietet seinen Fahrgästen einen Online-Abo-Shop auf seiner Internetseite. Vielfahrer-/innen, Schüler-/innen und Azubis können hier ihre Abos direkt online kaufen. Auch eine Zusatzkarte der 1. Klasse auf einer frei wählbaren Bahnstrecke für eine Basiskarte, kann hier erworben werden.
Direkt per Web: Anregungen und Fahrtrückmeldungen
Zur Verbesserung von Qualität und Service hat der saarVV auf seiner Internetseite eine Möglichkeit für Kundenanregungen und -kritik installiert. Hier können Fahrgäste über ein Kontaktformular bspw. Verspätungen, fehlende Aushangfahrpläne, Meldungen zu den Haltestellen oder Fahrzeugen an den saarVV kommunizieren.
Mit dem Online-Abo-Shop wollen wir den Zugang zu Tickets des saarVV vereinfachen und beschleunigen. Die Übersichtlichkeit der Bestellmöglichkeit im Web erleichtert es den Fahrgästen, das für sie richtige Ticket zu bestellen bzw. zu beantragen. Unser neues Formular für Kundenanregungen zeigt, dass wir Wert auf die Meinung unserer Kunden legen.
Menschen
Mobilität bedeutet Lebensqualität für die Menschen – der saarVV trägt zu einem besseren Lebensgefühl bei
Der ÖPNV trägt zur Verbesserung der Lebensumstände für alle gesellschaftlichen Gruppen bei. Die Bedürfnisse der Menschen sind dabei entscheidend. Für den saarVV gehört dazu eine zeitgemäße Dienstleistungsorientierung zum Wohle aller Kunden – insbesondere der ganz jungen, der älteren und der mobilitätseingeschränkten Mitmenschen. In den Städten und ländlichen Regionen spielt die Gewährleistung der Grundmobilität eine immer wichtigere Rolle. Aufgrund wachsender Parkraumnot, hoher Benzinkosten und einem veränderten Umweltbewusstsein denken immer mehr Menschen über Alternativen z. B. bei der Gestaltung ihres Weges zum Arbeitsplatz nach, um dabei ihre Lebensqualität zu verbessern – das bietet der ÖPNV. Ein besonderes Plus von Bus & Bahn: Die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbindet Angenehmes mit Nützlichem, wie lesen, kommunizieren, die Landschaft genießen, arbeiten oder auch spielen. Ein barrierefreier und bequemer Einstieg ist für ältere Fahrgäste genauso wichtig wie für Eltern mit Kinderwagen. Unkomplizierte Fahrplan- und Tarifinformationen sowie zeitnahe Auskünfte im Störungsfall erwarten nicht nur ortsunkundige Fahrgäste. Hier haben der saarVV und alle Beteiligte im saarländischen ÖPNV viel Initiative gezeigt, um ein attraktives Angebot für die Fahrgäste zu gewährleisten. So hat sich dank moderner Fahrkartenautomaten der Ticketkauf, insbesondere für Gelegenheitsnutzer oder ältere Menschen, vereinfacht.
der Bewohner von Metropolen nutzen den ÖPNV
der Bewohner im dörflichen Raum nutzen den ÖPNV
Barrierefreiheit
Mobilität für bewegungseingeschränkte Menschen
Das Bedürfnis nach Mobilität gerade von bewegungseingeschränkten Menschen steht beim saarVV besonders im Fokus. Das öffentliche Verkehrsangebot und die Fahrzeuge werden barrierefrei ausgebaut. Die Internetseite des saarVV wird ständig optimiert und dabei wesentliche Elemente zur barrierefreien Gestaltung integriert.
Zur Förderung der Mobilität von bewegungseingeschränkten Menschen werden im saarländischen ÖPNV Verkehrsangebot und Infrastruktur schrittweise barrierefrei ausgebaut.
Die Verkehrsunternehmen im saarVV setzen auf behindertengerechte Fahrzeuge mit Niederflurtechnik für einen stufenlosen Einstieg. Viele Busse besitzen automatische Absenkvorrichtungen, sog. Kneeling-Funktionen, mit denen die Fahrzeuge an Haltestellen einstiegsseitig um mehrere Zentimeter abgesenkt werden können. Sie ermöglichen gehbehinderten Menschen, Rollstuhlfahrern oder Personen mit Rollator einen bequemen Ein- und Ausstieg. Viele Busse und Bahnen stellen zudem besonders gekennzeichnete Sitzplätze zur Verfügung, bieten Haltestellenansagen und spezielle Haltewunschtasten an, die Türen zum Ein- und Aussteigen länger offen halten.
Haltestellen bieten akustische und optische Orientierungshilfen, Anzeigesysteme, großflächige Linienpläne, akustische Türschließwarnung, taktile Leitsysteme für Fahrgäste mit eingeschränktem Sehvermögen und Notrufsäulen. Die Bahnsteige sind zudem meist stufenlos bzw. über Rampen erreichbar.
Eine barrierefreie Mobilität soll Menschen mit Mobilitätseinschränkung Partizipation und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Der Gesetzgeber hat für die Schaffung eines barrierefreien ÖPNV eine Zielbestimmung verankert, wonach Aufgabenträger in den Nahverkehrsplänen die Belange von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen berücksichtigen müssen – mit dem Ziel, bis zum 1. Januar 2022 eine vollständig barrierefreie Nutzung von Bussen und Straßenbahnen zu erreichen. Das Saarland ist bestrebt, in Zusammenarbeit mit den kommunalen Aufgabenträgern und Baulastträgern für Stationen und Haltestellen möglichst zeitnah eine vollständige Barrierefreiheit zu erreichen. Das gilt für Stationen, Haltestellen, Fahrzeuge und Fahrgastinformationssysteme.
Der ÖPNV ist nachgewiesenermaßen im Vergleich zu Fahrten mit dem Pkw wesentlich sicherer. Die Verkehrsunternehmen im saarVV setzen moderne Sicherheitstechniken ein,um Fehler von Mensch und Maschine auszuschließen. Hinzu kommen Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrgastsicherheit: von der Planung übersichtlicher Fahrzeuginnenräume bis zur Überwachung der Verkehrsanlagen durch geschultes Personal und moderne Sicherheitstechnik. Der ÖPNV trägt aktiv zur Lärmminderung im Straßenverkehr bei. Die Verkehrsunternehmen im saarVV setzen dabei innovative Technologien zur Reduktion der Geräuschemissionen ein, wie Busse und Bahnen mit lärmreduzierten Motoren oder Bremsen. Kombiniert mit dem Fuß- und Radverkehr leisten die Mobilitätsangebote des saarVV einen Beitrag zur persönlichen Gesundheit. Denn die Menschen, die den ÖPNV dem Pkw vorziehen, bewegen sich mehr. Der kurze Fußweg oder die Fahrt mit dem Rad von der Haustür zur Haltestelle und von der Haltestelle ins Büro gehören für viele Menschen zu einem aktiven Leben. Treppen steigen, Zufußgehen und Fahrradfahren stärken das Herz und verbrennen Kalorien.
Die SNS hat seit dem 1. September 2019 die Projektkoordination beim Forschungsprojekt mobisaar von der Saarbahn GmbH übernommen. Durch ihr Netzwerk in der Fläche ist die SNS als Dachorganisation des saarVV der bestmögliche Treiber und Koordinator der gemeinsamen Idee mobisaar. Zudem betreiben wir bereits seit Jahren über das saarVV Call & Abo-Center die mobisaar Service-Hotline.
mobisaar
Begleitservice für Bus & Bahn
Mobilitätseingeschränkte Menschen sind auf ein Angebot im ÖPNV angewiesen, das ihren besonderen Anforderungen entspricht. mobisaar unterstützt diese Fahrgäste, die Hilfe benötigen, durch den mobisaar-Service: Wer sich ungern ohne Begleitung in Bus & Bahn bewegt, etwa weil er schlecht sieht oder hört, im Rollstuhl sitzt, einen Rollator benötigt oder Probleme bei der Planung einer Reiseroute mithilfe der Fahrpläne hat, kann haupt- oder ehrenamtliche mobisaar-Lotsen anfordern. Sie helfen beim Ein-, Aus- und Umsteigen und bieten eine Begleitung von der Haustür bis zum Zielort und wieder zurück. Der mobisaar-Service ist kostenlos; benötigt wird lediglich der eigene gültige Fahrschein.
mobisaar wird von mehreren Partnern umgesetzt, die unterschiedliche Kompetenzen zur Entwicklung des Projekts einbringen. Einer der Partner ist der saarVV bzw. die SNS GmbH.
Die SNS hat seit dem 1. September 2019 die Projektkoordination beim Forschungsprojekt mobisaar von der Saarbahn GmbH übernommen. Durch ihr Netzwerk in der Fläche ist die SNS als Dachorganisation des saarVV der bestmögliche Treiber und Koordinator der gemeinsamen Idee mobisaar. Zudem betreibt die SNS seit Projektbeginn im Jahr 2015 über das saarVV Call & Abo-Center die mobisaar Service-Hotline.
Über die mobisaar Service-Hotline (06898 500 4000) können Lotsen angefordert und Rückfragen zum Angebot gestellt werden. Zudem bringt der Verkehrsverbund das mobisaar-Magazin „Aktiv & Mobil“ heraus – mit informativen redaktionellen Beiträgen zum Projekt.
der Saarländerinnen und Saarländer leiden unter einer Behinderung, mehr als die Hälfte davon an einer erheblichen Gehbehinderung
begleitete Fahrten und Spontanhilfen in 2020
Lotsen sind für mobisaar unterwegs
Kunden waren Ende 2020 registriert
Arbeitgeber
Arbeitsplätze mit gesellschaftlicher Verantwortung
Wegen der demografischen Entwicklung ist zukünftig mit niedrigeren Zahlen an Schulabgängern im Saarland zu rechnen. Zusätzlich stehen den Verkehrsunternehmen im saarVV schon aktuell weniger qualifiziertes Fahrpersonal zur Verfügung. Eine Maßnahme ist die vermehrte Ausbildung von Jugendlichen zum Berufskraftfahrer gem. Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz.
Bei den saarVV-Unternehmen bieten jungen Menschen die Möglichkeit u. a. den Ausbildungsberuf „Berufskraftfahrer/in Personenverkehr“ erlernen. Die aktuellen Ausbildungszahlen zeigen die hohe Akzeptanz dieses Berufsbildes. Viele Jugendliche haben sich in den vergangenen Jahren im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Es bedarf großer Anstrengungen und gezieltem Recruiting durch die Verkehrsunternehmen im saarVV, um junge Erwachsene für die Aufgaben im ÖPNV zu begeistern. Technisches Know-how, soziale Kompetenz und Kommunikationsbereitschaft im Umgang mit den Fahrgästen sind wichtig. Ein sicheres und wirtschaftliches Führen der Fahrzeuge ist ebenso Grundvoraussetzung wie ein umsichtiges Verhalten im Straßenverkehr.
Der saarVV und die beteiligten Verkehrsunternehmen kommen so dem gesellschaftlichen Auftrag nach, Jugendlichen im Saarland Chancen im zukünftigen Arbeitsmarkt zu eröffnen. Mit der gemeinsamen Ausbildungsinitiative wird der saarVV seiner sozialen Verantwortung in vorbildlicher Weise gerecht. Von Beginn an arbeiten die Verkehrsunternehmen im saarVV dabei Hand in Hand. Das zeigen auch die Werkstattkooperationen, die eine Bündelung der Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten mit vielen weiteren Synergieeffekten ermöglichen. Auf Basis dieser Arbeitsmarktinitiativen sind die Verkehrsunternehmen im saarVV für die Zukunft gut aufgestellt. Er sichert und schafft langfristig Arbeitsplätze und trägt zum zukunftsorientierten Gemeinwohl in der Region bei.
Der saarVV nimmt Mobilität als seine grundlegende Aufgabe sehr ernst. Hunderttausende Menschen verlassen sich täglich auf die Leistungen des Verbunds. Die Busse & Bahnen bringen die Menschen zur Arbeit, zur Ausbildung, zum Einkaufen oder zu Freizeitangeboten. Sie sichern so die Grundfunktionen der Wirtschaft und des sozialen Miteinanders. Ein guter Anschluss an den ÖPNV hilft Unternehmen qualifizierte Arbeitskräfte zu finden und zu binden. Für Schüler und Auszubildende wird manche hochwertige oder außergewöhnliche Bildungsmöglichkeit erst durch das flächendeckende Angebot der Verkehrsunternehmen im saarVV erreichbar.
Mitarbeiter/-innen in den Verkehrsunternehmen im Saarland (2021)
Angebot
Tickets für alle Zielgruppen
Ein wichtiges Ziel bei der Etablierung und Entwicklung eines funktionierenden Tarifsystems ist es, sich an den Bedürfnissen der Fahrgäste zu orientieren. Dabei werden neue Kundengruppen angesprochen und auf Entwicklungen im ÖPNV-Nutzungsverhalten eingegangen. Die Strategie, über gezielte Abonnement-Tickets die Kunden zu binden, stellt einen entscheidenden Schritt für die Entwicklung des saarVV dar. Dafür wurden bestehende Zeitkartenangebote auf den gesamten saarVV ausgeweitet, neue Angebote kreiert und relationsbezogene Zeitkarten durch gebietsbezogene ergänzt. Diese Angebote binden wichtige Zielgruppen, erreichen neue Kunden und eröffnen den Fahrgästen zusätzliche, attraktive Möglichkeiten im ÖPNV. Die kundenorientierte Entwicklung von Tarif- und Serviceangeboten durch den saarVV ist eine wichtige Grundlage, um den Menschen in der Region eine attraktive Alternative zum Individualverkehr zu ermöglichen.
Am 1. Juli 2021 startete die Tarifreform im saarVV. Sie macht Fahren mit Bussen und Bahnen im saarVV einfacher und vielfach auch günstiger machen. Die neuen Tarife bieten günstigere Fahrpreise und neue Möglichkeiten bei der Nutzung von Bussen und Bahnen. So besteht bspw. die Möglichkeit, mit dem Saarland-Abo schon für 99 € beliebig oft alle Verkehrsmittel im gesamten saarVV-Netz nutzen. Für Menschen, die außerhalb des Berufs- und Schulverkehrs den ÖPNV nutzen können, gibt es das saarlandweite 9 Uhr-Abo für monatlich nur 39 €. Schülerinnen und Schüler können schon ab 49 € beliebig oft mit Bus und Bahn fahren – mit dem neuen Geschwisterrabatt sogar noch günstiger. Sollten Azubis von ihrem Ausbildungsbetrieb bezuschusst werden, ist das Azubi-Abo bereits ab 29 € erhältlich. Die Tarifreform bringt zudem das Ü65-Abo für Seniorinnen und Senioren, das Fair-Ticket als Sozialtarif und weiterhin das rabattierte Job-Ticket für Berufstätige. Auch für Spontanfahrer gibt es attraktive neue Angebote, wie eine Tageskarte für das ganze Saarland für 8,80 €, die landesweite Tageskarte für bis zu 5 Personen für 18,90 € oder die neue digitale 4-er Karte mit 10 % Rabatt auf die Einzelfahrkarte Erwachsene für vier Fahrscheine innerhalb der gleichen Preisstufe.
Seit 2017 haben sich die Bedingungen zum Erwerb des Job-Tickets wesentlich vereinfacht: Es wurden verbesserte Rabattstufen eingeführt Das Job-Ticket bietet nun deutlich attraktivere Konditionen. Zuvor konnten Unternehmen das Job-Ticket nur anbieten, wenn mindestens 20 Mitarbeiter das Abonnement nutzen wollten. Jetzt sind nur noch drei Beschäftigte notwendig. Sie erhalten zudem einen Rabatt von mindestens 10 % auf den Ticketpreis. Dazu gelten alle Vorteile einer Jahreskarte. Bis zu drei Kinder unter sechs Jahren können kostenlos mitfahren. Von Montag bis Freitag ab 19 Uhr und ganztägig an Samstagen, Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen ist die Mitnahme von zwei weiteren Personen möglich. Mit dem Job-Ticket-Plus bietet der saarVV eine Variante an, die den Arbeitgebern die Möglichkeit gibt, sich zu beteiligen. Sie können jetzt einen finanziellen Eigenanteil am Rabatt des Job-Tickets leisten, der dann von den Verkehrsunternehmen im saarVV mit der gleichen Summe verdoppelt wird. Der Rabatt orientiert sich an der finanziellen Förderung des Unternehmens bzw. der Behörde (mind. 10 %), unabhängig von der Anzahl der Nutzer. Grundsätzlich gilt: Das Verkehrsunternehmen gewährt denselben Rabatt wie der Arbeitgeber. Gibt der Arbeitgeber einen Rabatt von beispielsweise 10 %, so gibt das Verkehrsunternehmen einen Rabatt von 10 %. Das Maximum liegt jeweils bei 20 % – dadurch kann der Arbeitnehmer bis zu 40 % sparen.
Entwicklung der Fahrgeldeinnahmen im saarVV
- 2006
- 2007
- 2008
- 2009
- 2010
- 2011
- 2012
- 2013
- 2014
- 2015
- 2016
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- 2018
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- 2020
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- 2006
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- 2019
- 2020
- 2021
Kommunikation
Die Information der Fahrgäste steht im Mittelpunkt
Der ÖPNV ist heutzutage mehr denn je auf den offensiven Einsatz moderner Kommunikationsmittel angewiesen. Für den saarVV steht dabei die unmittelbare Information der Fahrgäste im Mittelpunkt – vor allem über Bus- und Bahnanschlüsse, Tarife und Angebote. Er setzt dabei auf die Möglichkeiten der neuen Medien und modernen Kommunikationsmittel. Die Etablierung und Optimierung dieser Medien gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Verbundkommunikation. Ziel ist es, dass Interessenten auf Basis der neuesten Technologie bspw. über Computer und Mobilgeräte auf dem Laufenden gehalten werden. Dabei setzt der saarVV auf einen durchdachten Mix an Kommunikationskanälen. Dem Abbau von Zugangsbarrieren kommt eine wichtige Rolle zu. Diese Projekte werden systematisch und initiativ vorangetrieben.
Dienstleistung für Fahrgäste wird beim saarVV groß geschrieben: Alle Leistungen rund um die Fahrplan- und Tarifauskunft sowie die Abo-Verwaltung sind im Call- & Abo-Center in Völklingen zentral gebündelt und werden hier unter einem Dach angeboten.
Übersichtliches Webdesign und eine nutzerfreundliche Navigationsstruktur – die Webseite des saarVV orientiert sich stark an den Sehgewohnheiten und Informationsbedürfnissen der Fahrgäste. Zudem ist sie auf eine möglichst barrierefreie Nutzung ausgelegt. Alles rund um den saarVV finden die Bürgerinnen und Bürger auf www.saarVV.de.
Mit dem Newsletter setzt der saarVV auf ein kundenorientiertes Online-Medium mit Mehrwert, das bei den Fahrgästen sehr gut ankommt. Sie erhalten Informationen zum Angebot des saarVV, zu den Verkehrsunternehmen im Verbund sowie viele Tipps zu Aktionen, Tickets und Veranstaltungen. Die Fahrgäste können sich direkt online zum Newsletter anmelden. Er wird den registrierten Abonnenten monatlich per E-Mail zugeschickt.
Der saarVV spricht seine breite Zielgruppe über verschiedene Soziale Medien an. Dazu gehören Instagram, Facebook, Xing und YouTube. So will der saarVV auch über moderne Kommunikationskanäle informieren und den Dialog mit den Fahrgästen aufrecht erhalten.
Die Marketingkampagnen des saarVV tragen dazu bei, die Vorteile des ÖPNV sowie die Tarife und Serviceinstrumente des Verbundes bekannt zu machen.
Dabei ist es das maßgebliche Ziel, neue Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen, bestehende Kunden zu halten und über Angebote oder Aktionen zu informieren. Die Kommunikationsmaßnahmen sind meist zielgruppenorientiert ausgerichtet, zum Beispiel für Senioren, Schüler, Berufstätige und Neubürger. Oder sie stellen imageorientierte ÖPNV-Themen, wie Umweltorientierung, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Sicherheit, Komfort, Serviceorientierung oder Verkehrsentlastung in den Fokus. Alle Kommunikationskanäle werden dabei eingesetzt – von Online über Print, Film und Radio bis hin zu Plakatwerbung und Promotion. Magazine und weiteres Informationsmaterial zu den Ticket- und Serviceangeboten des saarVV liegen in den Kundenzentren der Verkehrsunternehmen vor Ort kostenfrei aus oder können online heruntergeladen werden.
Der saarVV bietet Fahrgästen und potentiellen Neukunden zielgruppenspezifische Medien und Angebote, die informieren, Mehrwerte offerieren und so zusätzlich zur Nutzung des ÖPNV motivieren. Für Senioren bringt der saarVV das Magazin „Aktiv & Mobil“ heraus, das Informationen, Anregungen und Tipps zum Thema Mobilität für die Generation 65plus beinhaltet. Spezielle Mitfahr-Angebote von Senioren für Senioren sollen zudem helfen, den Einstieg in den ÖPNV zu erleichtern. Das Magazin ist Teil des Projektes mobisaar, für das sich der saarVV engagiert. Jüngere Schüler werden in Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen im Saarland über Wege und Verkehrsmittel des saarVV beim Schulwechsel informiert. Junge Erwachsene spricht der Verbund über die sozialen Medien Instagram und Youtube direkt an, Berufstätige über Xing. Weitere Marketingaktionen optimieren das Image, erhöhen die Bekanntheit des saarVV und fördern den Dialog mit dieser wichtigen Zielgruppe. Um die Integration von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgerinnen sowie Flüchtlingen im Saarland zu unterstützen, hat der saarVV eine mehrsprachige Broschüre herausgebracht. Im Tourismussegment steigert die Verknüpfung touristischer Ziele mit dem ÖPNV-Angebot durch informative Broschüren, Mehrwert-Aktionen und Zusatznutzen für die Fahrgäste die Attraktivität von Bus & Bahn bei den Menschen.
Engagement
Nachhaltige Unterstützung der Region
Gesellschaftliches Engagement in der Region – auch das ist ein Eckpfeiler der nachhaltigen Kommunikationsstrategie des saarVV. Mobilität steht hier im Mittelpunkt – sei es in Form von gemeinnützigen Initiativen, Sportevents oder der Förderung von Aktionen gesellschaftlicher Gruppen und Organisationen für ein bewusstes, umweltorientiertes Miteinander im Straßenverkehr.
Der saarVV übernimmt als Verkehrsverbund des Saarlandes Verantwortung für die Region. Er fokussiert sich auf Projekte mit Nachhaltigkeit, die neben Umweltschutz auch eine Förderung des sozialen, kulturellen und sportlichen Bereichs mit sich bringen.
Ökonomie
Gesellschaftliche Verantwortung, wirtschaftlicher Nutzen
Die Leistungen und Angebote des saarVV und der beteiligten Verkehrsunternehmen stiften einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen. Die Herausforderungen einer intakten Verkehrsstruktur – als entscheidende Grundlage für den ökologischen Erfolg unserer Gesellschaft – sind nur mit einem funktionierenden ÖPNV zu bewältigen.
So sichert der ÖPNV Arbeitsplätze vor Ort. Die Verkehrsunternehmen im saarVV sind attraktive Arbeitgeber für Fachkräfte und Spezialisten mit guten Beschäftigungsperspektiven, Aufstiegsoptionen und Arbeitsbedingungen. Insbesondere für junge Menschen bietet die Branche interessante Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe. So investieren die Verkehrsunternehmen im saarVV in den Wirtschaftsstandort Saarland und fördern die Region und ihre Einwohner. Ein gut ausgebautes ÖPNV-System im Saarland erhöht zudem die Attraktivität der Region und stellt die Basis, um Industrie- und Wirtschaftsunternehmen für den Standort zu gewinnen.
Der saarVV sieht sich wirtschaftlichen Problemstellungen unserer Gesellschaft konfrontiert. Bei dem eher moderat steigenden Realeinkommen in Deutschland in den kommenden Jahren wird sich das Konsumverhalten weiter verändern. Die Sparneigung privater Haushalte nimmt zu. Mehrausgaben für Gesundheit und Altersvorsorge stehen hohe Energiekosten gegenüber, die wiederum die Mobilität verteuern. Die Kosten für den Individualverkehr und für den ÖPNV steigen, während gleichzeitig die Investitionsbereitschaft der Bevölkerung sinkt. Im Saarland gestalten sich dabei die wirtschaftlichen Bedingungen verglichen mit dem Bundesdurchschnitt negativer.
Die eingesparten Verkehrsmittelnutzerkosten sind ein großes ökonomisches Plus des ÖPNV. Bei der Vermeidung der sogenannten externen Kosten, die als negative Folgen des Verkehrs entstehen, stellt er die bessere Alternative dar. Zu den externen Kosten zählen die Belastungen durch die Umweltverschmutzung und die Unfall- und Unfallfolgekosten. Busse & Bahnen verursachen deutlich weniger externe Kosten als Pkw. Hinzu kommt: Der gesamtwirtschaftliche Nutzen des ÖPNV übersteigt die Höhe der für den Betrieb eingesetzten Mittel im Durchschnitt deutlich und die Bruttowertschöpfung ist auf einem hohen Niveau. Diese Vorteile spiegeln sich leider nicht im Preis der Verkehrsleistung wider. Dies führt dazu, dass die wichtige Rolle des ÖPNV zur Verbesserung des gesamten Verkehrssystems nur unzureichend wahrgenommen wird. Die Anlastung der externen Kosten würde das Zusammenspiel der Verkehrsträger und damit die Optimierung des Gesamtsystems stärken. Durch die Berücksichtigung der externen Kosten bei der individuellen Verkehrsentscheidung, könnte der Schaden für die Volkswirtschaft minimiert werden.
Effiziente Leistungserbringung, Dienstleistungsorientierung und kundengerechte Angebote verbunden mit einer konsequenten unternehmerischen Ausrichtung tragen dazu bei, dass der saarVV als wirtschaftlicher Faktor eine wichtige Rolle einnimmt. Fakt ist: Die Verkehrsunternehmen im saarVV müssen sich immer wieder dem Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern stellen – und das mit einem begrenzten finanziellen Spielraum. Ein funktionierender, für alle soziale Gruppen zugänglicher und relevanter ÖPNV ist von Zuschüssen und Unterstützungen abhängig. Dieser Umstand wird sich im Zuge der anstehenden gesellschaftlichen Veränderungen weiter verstärken.
kostet der PKW-Verkehr in einer deutschen Großstadt die öffentliche Hand und die Allgemeinheit im Vergleich zum ÖPNV
erzeugt der PKW-Verkehr die höchsten externen Kosten im Vergleich der Personenverkehrssysteme
trägt der ÖPNV in Deutschland aus eigenen Mitteln zur Deckung seiner Kosten bei
© Quelle6
Zahlen und Fakten
Der saarVV bewegt Menschen
14 konzessionierte Verkehrsunternehmen erbrachten in 2021 mit 2.188 Mitarbeiter und 770 Fahrzeugen rund 46 Mio. Fahrplankilometer. Die Zahlen sind Beleg für die Mobilitätssicherung durch den saarVV im Saarland.
Einnahmen im saarVV gehen gegenüber 2020 um -6,51 % inkl. Abo-Kulanz zurück
Hauptgründe: anhaltende Einschränkungen durch die Corona-Pandemie über ein volles Jahr (2020 erst ab Mitte März) und der Start der Tarifreform mit attraktiven Ticket- und Abo-Preisen
Die Effekte und Folgen der Corona-Pandemie hatten auch 2021 massiven Einfluss auf die Fahrkartenverkäufe und somit auf die Einnahmen im saarVV. Im Geschäftsjahr 2021 beliefen sich die Fahrgeldeinnahmen auf rund 66,16 Mio. Euro. Das bedeutet ein Minus gegenüber dem Vorjahr (70.77 Mio. Euro) von -6,51 %. Diese Zahlen beinhalten die Abo-Kulanz-Regelungen mit jeweils 50 % Rabatt für Schüler und 25 % Rabatt für Jedermann im Mai und Juni 2020, sowie 50 % Rabatt für Schüler im März und April 2021.
2021 wurden rund 58,6 Mio. Fahrgäste befördert und somit 3,71 % weniger als 2020. Bei den verkauften Fahrkarten gab es einen leichten Anstieg um 1,06 %. Im ersten Halbjahr 2021 haben sich die Einnahmen ohne Abo-Kulanz-Regelung auf rund 30,80 Mio. Euro reduziert, was einen prozentualen Rückgang von 4,92 % und rund 1,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Die Umsätze im Segment der Barfahrscheine (ohne Wochen- und Monatskarten) stiegen mit 2,66 % leicht an. Gleichzeitig gingen sie bei den Zeitkarten Jedermann (-4,73 %) und den Zeitkarten Ausbildung (-9,31 %) zurück.
Es wurden rund 28 Mio. Fahrgäste befördert, somit 7,83 % weniger als im ersten Halbjahr 2020. Bei den verkauften Fahrkarten gab es einen Anstieg um 2,37 %. Mit Start der Tarifreform im zweiten Halbjahr 2021 sind die Einnahmen im Vergleich zu 2020 aufgrund der Absenkung der Tarife auf rund 33,47 Mio. Euro zurückgegangen – ein prozentuales Minus von rund 6,75 % und 2,4 Mio. Euro. Die Umsätze stiegen im Segment der Barfahrscheine (ohne Wochen- und Monatskarten) mit 3,37 % weiter leicht an. Dagegen gingen die Einnahmen sowohl bei den Zeitkarten Jedermann (-9,02 %) als auch bei den Zeitkarten Ausbildung (-11,32 %) zurück, was auf die günstigeren Preise der Tarifreform zurückzuführen ist. Es wurden rund 30,6 Mio. Fahrgäste befördert und somit 0,41 % mehr als im zweiten Halbjahr 2020. Bei den verkauften Fahrkarten gab es einen minimalen Rückgang um 0,04 %.
Linien
Haltestellen
Fahrplankilometer
Fahrkartenautomaten
Verkehrs-
entwicklungsplan
Neuaufstellung des ÖPNV im Saarland
Das Saarländische Wirtschaftsministerium hat 2021 einen neuen Verkehrsentwicklungsplan (VEP ÖPNV) für den ÖPNV im Saarland aufgestellt. Am 13.07.2021 wurde im saarländischen Ministerrat die finale Version beschlossen.
In den VEP ÖPNV ist die Analyse des bisherigen Tarifs eingeflossen. Das Ziel: Das neue Preissystem soll einfacher, übersichtlicher und günstiger sein und vielen Nutzergruppen besondere Anreize bieten. Die Reform legt großen Wert auf die verstärkte sozialverträgliche Gestaltung der ÖPNV-Tarifstruktur. Dies führte am 01.07.2021 als wichtiger Meilenstein zu einer großen Tarifreform.
Seit Inkrafttreten des bisher gültigen Verkehrsentwicklungsplan (VEP ÖPNV) im Jahr 1998 haben sich die Rahmenbedingungen im Nahverkehr verändert. Viele Maßnahmen und Zielsetzungen des bisherigen Plans sind umgesetzt worden. Aus diesem Grund wurde eine grundlegende Neuaufstellung des Plans durchgeführt, der auf aktuellen gesetzlichen, demografischen, raumstrukturellen und verkehrlichen Rahmenbedingungen aufbaut.
Weiterer Bestandteil des VEP ÖPNV ist das Fahrtenangebot auf den Strecken des Schienenpersonennahverkehrs und des landesweiten Busliniennetzes, die sog. R- und MS-Linien. Er thematisiert zudem Ausbaubedarfe hinsichtlich der Infrastruktur sowie landesweite Qualitätsstandards für den Bus- und Bahn-Verkehr, die auch für den lokalen Nahverkehr in den saarländischen Städten und Gemeinden zur Geltung kommen. Als nächster Schritt innerhalb des VEP ÖPNV soll daher zu den angemessenen Preisen auch die Verbindungen passen, in Form von einem Mehr an Angebot in der bestehenden Infrastruktur und einem Mehr an Infrastruktur. Dazu gehören u. a. eine bessere Einbindung des ländlichen Raums in den Bus- und Bahnverkehr, der Aufbau eines S-Bahn-Netzes und die Reaktivierung von Bahnstrecken. Der Finanzbedarf für die Umsetzung aller Pläne liegt laut Wirtschaftsministerium bei 355 Millionen Euro für Investitionen und bei 25 Millionen Euro jährlich für Betriebskosten.
„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Bus und Bahn im Saarland deutlich zu verbessern – dazu gehören neben guten Anbindungen und leichtem Zugang unbedingt auch günstige und faire Tarife. Ein attraktiver ÖPNV ist nicht nur ein wichtiger Aspekt sozialer Teilhabe. Ohne ihn wird uns die Mobilitätswende nicht gelingen – und ohne die Mobilitätswende wird uns auch die Klimawende nicht gelingen. Die Tarifreform ist deshalb die erste große Maßnahme des Verkehrsentwicklungsplans ÖPNV, die wir umgesetzt haben. Dabei haben wir insbesondere auf günstige Flatrate-Angebote gesetzt. Dass sich die Abo- und Fahrgastzahlen gut entwickeln, ist für uns ein wertvolles Signal dafür, dass wir hier den richtigen Weg eingeschlagen haben.“
(Anke Rehlinger, damals in der Funktion als Verkehrsministerin des Saarlandes, und Elke Schmidt, Geschäftsführerin im saarVV, im Zuge der ersten Bilanz der Tarifreform am 03.12.2021)
Finanzhilfen
Gesetz schreibt landesweiten Verkehrsverbund und gemeinsamen Verbundtarif für alle Betreiber des ÖPNV im Saarland fest
Durch verbundbedingte Belastungen entstehen den Verkehrsunternehmen im saarVV zusätzliche Kosten und Einnahmeausfälle. Die Landesregierung gleicht dieses Defizit auf Grundlage eines Finanzierungsvertrags teilweise aus, um so die Initiative und Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen zu fördern. Daneben unterstützt das Land die Verkehrsunternehmen beim Ausbau zukunftsfähiger Fahrgeldmanagements- und Auskunftssysteme.
Mit dem am 01.01.2017 in Kraft getretenen Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr im Saarland (ÖPNVG) wurde der bisher auf vertraglicher Basis vereinbarte landesweite Verkehrsverbund auf Schiene und Straße sowie der gemeinsame Verbundtarif verpflichtend für alle Betreiber des ÖPNV im Saarland vorgeschrieben.
Das Gesetz schreibt Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen vor, den ÖPNV im Rahmen vorgegebener allgemeiner Vorschriften zu gestalten. So wird der gemeinsame Verbundtarif als eine gemeinwirtschaftliche Verpflichtung der Verkehrsunternehmen aufgrund einer allgemeinen Vorschrift gemäß Artikel 3 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23.10.2007 über öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße vorgegeben. Be- stehende Haustarife, die ausschließlich räumlich begrenzt innerhalb des Saarlandes gelten, sollen nach Inkrafttreten dieses Gesetzes in den Verbundtarif integriert werden.
Die gesetzlichen Vorgaben erfordern eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen der Aufgabenträger-Ebene und den Verkehrsunternehmen. Daher verpflichtet das ÖPNV-Gesetz den Verbund der Aufgabenträger und den Verbund der Verkehrsunternehmen zur vertrauensvollen Zusammenarbeit und Abstimmung.
In Ausgestaltung dieser gesetzlichen Verpflichtung wurde diese Zusammenarbeit und die weitere Entwicklung des Verkehrsverbundes zum 01.01.2017 in einem Kooperations- und Dienstleistungsvertrag (KDV) zwischen dem Saarland, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, dem Zweckverband Personennahverkehr Saarland ZPS und der SNS Saarländische Nahverkehrs-Service GmbH vereinbart.
Die Vertragspartner streben gemeinsam die Weiterentwicklung des Verbundes im Sinne der Ziele und allgemeinen Anforderungen des ÖPNV-Gesetzes an, um den sich wandelnden gesellschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen, den Anforderungen an einen nachhaltigen Umweltschutz sowie den Anforderungen der Fahrgäste Rechnung zu tragen. Mit dem Ziel einer Erhöhung des Anteils der ÖPNV-Nutzung im Modal Split arbeiten sie bei der Planung und Verwirklichung des Angebots im ÖPNV des Saarlandes vertrauensvoll zusammen. Zur Vertiefung dieser Zusammenarbeit wurde ein Beirat aus Vertretern des für den ÖPNV zuständigen Ministeriums des Landes, dem ZPS sowie der SNS gebildet.
Der Beirat nimmt die ihm nach dem KDV zugewiesenen Aufgaben beratend und empfehlend wahr. Darüber hinaus befasst er sich mit der Entwicklung des ÖPNV im Saarland, insbesondere um die Zielerreichung und Maßnahmenumsetzung aus dem KDV. Erste Ziele aus dem KDV wurden umgesetzt, wie z. B. die Änderungen beim JobTicket und die Einführung eines Kurzstreckentarifs.
Die Aufgabenträger fördern den Verbundverkehr im saarVV durch nachstehende Finanzhilfen:
- Gewährung eines Ausgleichsbetrages an die nach § 14 Abs. 1 Satz 3 ÖPNVG berechtigten Unternehmen zur Förderung des Ausbildungsverkehrs (Preis- Kosten-Ausgleich, bis 31.12.2016 45a)
- Gewährung zweckgebundener Finanzmittel gemäß § 15 Abs. 1 ÖPNVG an die kommunalen Aufgabenträger (Rechtsverordnung zur Gewährung der ÖPNV-Pauschale gemäß § 15 ÖPNV-Gesetz).
- Kooperations- und Dienstleistungsvertrag (KDV), Ausgleich von verbundbedingten Kosten
:
- für verbundbezogene Personal- und Sachaufwendungen der SNS
- für das bei der SNS geführte verbundbezogene Call- & Abo-Center und für Maßnahmen zur Umsetzung der Zielstellungen bzw. projektbezogene Maßnahmen aus dem Kooperations- und Dienstleistungsvertrag